1891 Geburt von Herbert Karl Ludwig Kranz am 4. Oktober in Nordhausen (Harz) als Sohn des Kaufmanns Friedrich Hermann Kranz und dessen Frau Sophie Louise Margarethe Kranz, geborene Pflug, in eine großbürgerliche Familie der Kaiserzeit.
1898–1903 Besuch des Städtischen Bismarck-Gymnasiums, Berlin.
1903–10 Besuch des Städtischen Reform-Realgymnasiums, Berlin-Wilmersdorf, dort Ostern 1910 Abitur.
1910–14 Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in Berlin und Leipzig.
1914 als Kriegsfreiwilliger Eintritt in das Leichte Infanterie-Regiment 106.
1916 wird er im Rang eines Leutnants der Reserve krankheitsbedingt aus dem Heeresdienst entlassen. Im August dieses Jahres heiratet er die aus Braunschweig stammende Ulrike Reck, die er bereits aus seiner Wandervogelzeit kannte. Dank ihrer starken Persönlichkeit hielt sie ihm später in schweren Jahren den Rücken frei und bestärkte ihn. Er ist zunächst arbeitslos und schlägt sich dann mit verschiedenen Beschäftigungen durch, u.a. bei einer Feuerversicherung.
1918 Er findet eine Anstellung als wissenschaftliche Hilfskraft beim Jugendamt der Stadt Frankfurt am Main. Hier arbeitet er vor allem in der Fürsorge und ist für jugendliche Obdachlose zuständig. Parallel zu dieser Tätigkeit unternimmt Herbert Kranz erste schriftstellerische Versuche und nimmt mehrere expressionistische Dramen in Angriff.
1919 Geburt des Sohnes Peter im Juli. Am 4. November Uraufführung seines zweiten Werkes „Die Richterin“ am Schauspielhaus Düsseldorf. Am 14. Dezember Inszenierung seines dritten Dramas, des Proletkult-Stückes „Freiheit“ im Frankfurter Künstlertheater für Rhein und Main.
1920 Am Schauspielhaus Düsseldorf inszeniert die Intendantin Luise Dumont eines seiner Dramen und holt ihn als Dramaturg, stellvertretenden Direktor und Redakteur der Zeitschrift „Masken“ an das Schauspielhaus Düsseldorf. Er führt teilweise Regie bei den sogenannten „Morgenfeiern“, dramatisch inszenierten Gedichtlesungen.
1921 Geburt der Tochter Marianne im Februar.
1923 wird er für „Die Freiheit“ mit dem „Volkstheaterpreis“ der Stadt Wien ausgezeichnet. Er nimmt das Angebot an, als Regisseur in den Niederlanden zu arbeiten.
Ab 1925 ist er freier Mitarbeiter und später Redakteur bei der „Rhein-Mainischen Volkszeitung“. Darüber hinaus leitet er die Verwaltung und der Kunstabende des Rhein-Mainschen Verbandes für Volksbildung in Frankfurt. Zudem als freier Mitarbeiter beim Reichssender Frankfurt tätig.
1927 ruft er die Kinderzeitung „Weg in die Welt“ als regelmäßige Beilage der „Rhein-Mainischen Volkszeitung“ ins Leben. Die Beiträge für diese Publikation schreibt er größtenteils selber.
1930 Berufung zum Professor für Deutsch an der Pädagogischen Akademie in Halle a. d. Saale.
1933 Die Pädagogische Akademie passt in ihrer liberalen und experimentierfreudigen Konzeption nicht in die bildungspolitischen Vorstellungen der Nationalsozialisten. Die Mehrzahl ihrer Professoren wird im Frühjahr „beurlaubt“ und später endgültig entlassen, so auch Herbert Kranz. Alle Entlassungen weisen fadenscheinige Begründungen auf. In seinem Fall wird darauf verwiesen, dass er kein Lehramtsexamen abgelegt habe und keine Schulpraxis aufweise.
1934 Promotion zum Dr. phil., wobei seine Doktorarbeit bereits am 22. Februar 1916 von der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig angenommen worden war, aber erst jetzt im Druck erscheint. Er findet eine Anstellung als Lokalredakteur bei der „Frankfurter Zeitung“. Daneben arbeitet er für die Zeitschrift „Das illustrierte Blatt/Frankfurter Illustrierte“ sowie als freier Schriftsteller.
1943 Die „Frankfurter Zeitung“ wird zum 31. August eingestellt. Er zieht sich nach Vachendorf (Kreis Traunstein/Oberbayern) zurück. Der „Reichsverband der deutschen Presse“ leitet gegen ihn ein Berufsverfahren „auf Grund des negativen Gutachtens … bezüglich … (seiner) politischen Zuverlässigkeit“ ein. Die Berufsausübung wird ihm ausdrücklich untersagt. Daraufhin wird seine Stelle bei der „Frankfurter Societäts-Druckerei“, die das „Illustrierte Blatt“ herausgibt, gekündigt.
Ab 1945 freier Schriftsteller. Sein Wohnsitz bleibt Vachendorf.
1950 Umzug nach Stuttgart-Gerlingen.
1952 Umzug nach Gebersheim bei Leonberg (Württemberg).
Ab 1970 Ruhestand in Königstein im Taunus.
1973 Herbert Kranz stirbt am 30. August in Braunschweig während eines Besuches bei der Familie seines Sohnes.
1980 Ulrike Kranz, geb. Reck, stirbt am 12. Februar in Braunschweig.